Der TVG hatte sich für diese Partie gegen den Tabellenzweiten viel vorgenommen und wollte unbedingt gewinnen – dies merkte man der Mannschaft von der ersten Minute des Spiels an. Da wurde in der Abwehr gerackert, die Räume zugestellt und die starken Fürstenfeldbrucker Angreifer perfekt abgeschirmt. Zudem zeigte Thomas Bolling eine tadellose Leistung in der ersten Halbzeit.
Bis zur 12. Spielminute (6:6) wog das Spiel hin und her, dann wurde die Dominanz des TVG stärker und er ging erstmals mit 8:6 in Führung, die er bis zum Ende nicht mehr abgab. Immer wieder eroberte sich die Abwehr Bälle und die Mannschaft bekam zunehmend mehr Sicherheit im Spiel nach vorne. Tempo und Aufbau stimmten, Acic, Paul und Kraft führten abwechselnd Regie und setzten die Akzente. Florian See traf zu hundert Prozent vom Sieben Meter Punkt und überdies sehr sicher aus dem Rückraum (12 Tore). Fürstenfeldbruck mühte sich, wechselte mehrfach die Torhüter und die Abwehrformation, aber der TVG hatte an diesem Tag auf alles die passende Antwort parat. Nach 20 Minuten stand es bereits 12:7 und die letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit wurden zu einem 7:2 Torlauf genutzt – beim 19:9 wurden die Seiten gewechselt.
Jetzt musste die kritische Phase eintreten, denn jedem in der Halle war bewusst, das der TVG diese überragende Leistung, verbunden mit viel Tempo und Kraftaufwand nicht über die ganze Spielzeit halten kann und das natürlich Fürstenfeldbruck als Tabellenzweiter sich nicht mit einer „Packung“ auf die Heimreise machen wollte. So kam es dann auch, beim TVG machte sich der enorme Kräfteverschleiß bemerkbar, zumal Max Brunner nicht mehr weiter spielen konnte und auch David Acic nach einer unglücklichen Angriffsaktion mit Schmerzen liegen bleiben musste. Eine mehrminütige Behandlung machte die Halle still, alle hielten den Atem an. Schließlich musste Acic vom Platz getragen werden und wurde auf der Bank weiter behandelt.
Fürstenfeldbruck witterte Luft und konnte in der 40. Minute bis auf vier Tore heran kommen. Doch jetzt zeigte sich der unbedingte Siegeswille des TVG und die hervorragende Unterstützung des Publikums. Allen Umständen zum Trotz, denn auch die beiden Unparteiischen wirkten nach einer guten ersten Halbzeit verunsichert, bäumte sich der TVG wieder auf und legte ab diesem Zeitpunkt immer wieder ein Tor vor und so ging dieses Spiel bis zum Ende weiter, schließlich mit einem mehr als verdienten 30:25 Sieg und der Erkenntnis, das der TVG an einem guten Tag jede Mannschaft in dieser Klasse schlagen kann. Für Fürstenfeldbruck war dies erst die vierte Niederlage – für den TVG zwei ganz wichtige Punkte, noch dazu gegen eine starke Mannschaft.
TVG Trainer Tim Beckmann: „Wir haben uns sehr intensiv auf diese Begegnung vorbereitet, aber vor allem haben wir uns mit uns selbst beschäftigt und Mängel abgestellt, unsere Stärken herausgearbeitet und umgesetzt. Das hat die Mannschaft hervorragend gemacht. Gegen Fürstenfeldbruck zu gewinnen ist keine leichte Sache und sollte uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben.“ Auch TVG Teammanager Michael Blechschmitt war voll des Lobes: „Jeder wusste um seine Aufgabe, jeder hat sie erfüllt und jeder hat alles gegeben. Jetzt hoffen wir nur, das die Verletzungen von Max Brunner (Knie) und David Acic (Knie) sich nicht als zu ernst heraus stellen. Klarheit bekommen wir aber erst nach der heutigen MRT Diagnose.“
Der TVG hat am nächsten Wochenende wieder ein Heimspiel gegen den HSC Bad Neustadt. Gespielt wird am Samstag, 30.01.2016 um 19.00 Uhr. Am Sonntag, 31.01. richtet der TVG sein Neujahrsturnier mit den beiden Bundesligisten MT Melsungen und HSG Wetzlar aus, das Feld wird komplettiert durch den heimischen TV Groß-Umstadt und den TV Großwallstadt.
TVG
Bolling , Zwiers
Paul 5, Brunner 2, Blank 2, See 12/5, Acic 3, Kraft , Kramer 2, Wesche, Kwiatkowski 4, Eisenträger , Kasumovic
Zeitstrafen: 4
Siebenmeter: 5/5
TuS Fürstenfeldbruck
Kröger, Almendinger, Luderschmid,
Leindl 1, Scovenna 2, Hoffmann 4, Ball 1, Haller 2, Lex 7, Meinzer 6/1, Maier 1, Prause , Prestle 1, Lentner
Zeitstrafen: 4
Siebenmeter: 2/1
Zuschauer: 420
Schiedsrichter: Marx, Pühler (Leichlingen)